Die Kapelle St. Johannes Baptist in Obersalwey

Ein Denkmal mit Geschichte
Die Kapelle St. Johannes Baptist ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Obersalwey, einem Ortsteil der Gemeinde Eslohe im Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen).
Über die Entstehung der Kapelle und das Patrozinium St. Johannes Enthauptung liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. Vermutlich sind Überreste einer Vorgängerkapelle aus romanischer Zeit in einem Mauerabsatz des Chores enthalten. Auch in den Längswänden scheint in derselben Höhe ein Absatz erkennbar.
Die Erweiterung zur heutigen Form dürfte mit geringen finanziellen Mitteln ausgeführt worden sein.
Geschichte und Architektur
Das Mauerwerk ist etwa einen Meter dick; darin finden sich auch Steine mit abgeschliffenen Kanten, ähnlich großen Kieseln. Die mittelalterliche Ausstattung wurde während der truchsessischen Wirren oder des Dreißigjährigen Krieges vernichtet.
Auch die Kapelle selbst nahm schweren Schaden. Bei einer Visitation um 1650 wurde sie nicht erwähnt – ein Hinweis darauf, dass sie wohl stark beschädigt war.
Der Altar, dessen Baujahr nicht belegbar ist, wurde 1672 renoviert. Von 1747 bis 1748 erneuerte man Dach und Putz, 1748 kam ein Wetterhahn mit kupfernem Knauf hinzu.
Renovierungen und Bauweise
Im Inneren befindet sich unter der obersten Schicht ein alter Haarputz auf einer Lehmputzschicht. Weitere Renovierungen sind für 1775 und 1827 belegt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Außenputz erneuert, 1931 gestaltete der Kirchenmaler Franz Schrudde den Innenraum neu. Eine umfangreiche Renovierung fand 1986 statt – innen wie außen.
Die Apsis des einschiffigen Gebäudes ist vorgesetzt; das Tonnengewölbe besteht aus Holzwinkeln, mit Stroh und Lehm umwickelt. Das Schieferdach trägt einen Dachreiter mit einer Glocke, die die Umschrift „Soli deo gloria 1780“ trägt.
Baudetails
Vermutlich gab es eine noch ältere Vorgängerglocke. Eingang und Fenster sind rundbogig gestaltet, die zweigeteilte Eingangstür ist aus Eichenholz und mit Eisenbeschlägen verziert – Hinweise auf eine Entstehung nach 1250.
1950 wurde eine Empore eingebaut und später restauriert. Eine Läutemaschine folgte 1983, der Tabernakel wurde 1995 erneuert. Für den Zelebrationsaltar stiftete man neue Kerzenleuchter.
Ausstattung
Die beiden Chorfenster zeigen Albertus Magnus und Johannes den Täufer. Das Altarkreuz ist in romanischer Form gehalten, der Korpus gotisch.
Zwei Altarbilder (Öl auf Eichenholz) stammen aus einer barocken Malerschule. Das kleinere zeigt die Muttergottes mit Jesuskind und Johannes den Täufer, das größere eine seltene Darstellung der Geißelung Jesu.
Das größere Bild wurde bereits retuschiert; die linke Figur gilt als mögliches Selbstporträt des Malers.
Erhaltung und Bedeutung
Die Kapelle ist ein bedeutendes Zeugnis ländlicher Sakralarchitektur im Sauerland. Sie vereint Elemente verschiedener Epochen – von romanischen Spuren über gotische Formen bis zu barocken Ergänzungen.
Dank zahlreicher Renovierungen und der Pflege durch die Gemeinde ist die Kapelle bis heute ein lebendiger Ort des Glaubens und ein wertvolles Kulturerbe.
Quelle: Wikipedia, 2023
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